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Warlords in Afghanistan - Wie ein Wirtschaftsunternehmen

Von Jan Heller (Kabul)


Unter dem Titel "Opium und Lapislazuli" veröffentlichte Jan Heller (Kabul) am 26. Mai 2000 in der Wochenzeitung "Freitag" einen Bericht über die Armeen und Milizen im heutigen Afghanistan.

Diamanten hat Afghanistan nicht zu bieten. Dafür Halbedelsteine wie Lapislazuli. Das blaue Mineral gehört zwar nicht zu den Waren, die eine Weltwirtschaft amLaufen halten, aber zur Finanzierung eines Bürgerkrieges und von Privatarmeen reicht es durchaus. In seinen verschiedenen Blautönen, geschliffen oder ungeschliffen, fand Lapislazuli aus Afghanistan schon im Altertum seinen Weg bis nach Ägypten - und die Minen im Hindukusch sind bis heute nicht leer. Kaum verändert haben sich seither auch die Abbaumethoden. Zu Hammer und Keil ist lediglich Sprengstoff gekommen. Auf wackligen Leitern steigen die Minenarbeiter in die Schächte und Klüfte hinab, Unfälle sind alles andere als selten.

Die wichtigsten Lapislazuli-Minen Afghanistans befinden sich im Panjschir-Tal, jenem 150 Kilometer langen, schmalen und von steilen Felswänden geschützten, fruchtbaren Flusseinschnitt, den Ahmad Schah Massud beherrscht. Der heute 44 Jahre alte Tadschike ist das Paradebeispiel des afghanischen Warlords. Ein Teil der Einnahmen aus dem Abbau und dem Schmuggel der Steine nach Pakistan fließt in seine Kriegskasse. Es heißt, dass einige Minen Unterführern Massuds gehören und dass dort Kriegsgefangene eingesetzt werden.

Massud wurde an Kabuls französischem Lyzeum ausgebildet, spricht die Sprache nach 20 Jahren in den Bergen immer noch recht gut, hat die einschlägigen Guerrilla-Handbücher von Mao bis Regis Débray studiert, was ihm - wohl ungerechfertigt - den Ruf einbrachte, ein verkappter Maoist zu sein. Als einziger der Mudschahedin-Führer baute er schon in der sowjetischen Besatzungszeit (1979-89) in seinem Herrschaftsbereich zivile Verwaltungsstrukturen auf.

Ein traditioneller Warlord ist Massud nur in einer Hinsicht: Der "Löwe vom Panjschir-Tal" stützt sich vor allem auf Kämpfer aus seiner engeren Heimat. Aber seine Panjschiris hat er schon in den achtziger Jahren aus einer losen Miliz in feste Kampfverbände umgeformt, zu denen auch sogenannte "Schocktruppen" gehören, die er beliebig an Brennpunkte der Front werfen kann. Nicht zuletzt diese für afghanische Verhältnisse militärische Innovation hat sein Überleben bis heute gesichert. Allerdings ist es Massud im ethnisch fragmentierten Afghanistan nie gelungen, seinen heroischen Ruf in wirklichen Einfluss über seine Stammregion hinaus auszudehnen. Dafür sitzt er dort fest im Sattel. Die Taleban rennen bereits seit vier Jahren vergeblich dagegen an. Aber Ethnizität ist ein - zu einfaches - Erklärungsmuster für die Ursachen des Afghanistan-Konflikts. Wenn etwas das beherrschende Bild aus über 20 Jahren Krieg ist, dann der ständige Fronten- und Lagerwechsel aller Beteiligten. Paschtune, Tadschike, Usbeke oder Hazara ist man, wenn es politisch opportun ist. Allianzen aber werden bei Bedarf über alle ethnischen Grenzen hinweg geschlossen.

Der blaue Lapislazuli ist nur eine jener Waren, die eine "afghanische Kriegsökonomie" am Laufen halten, wie sie der US-amerikanische Afghanistan-Experte Barnett Rubin wohl als erster bezeichnete. Es geht ebenso um Drogen und Bauholz. 1999 war Afghanistan mit 4.600 Tonnen weltgrößter Produzent von Rohopium. Warlords und Stammesführer kontrollieren die Anbaugebiete, Exportrouten, Transportmittel und die seit einigen Jahren auch in Afghanistan errichteten Heroinlabors, in denen das braune, harzartige Rohopium zu weißem Gift raffiniert wird. Die Drogen waren es auch, die den Taleban die anfängliche Sympathie der USA einbrachten. Als sie Ende 1994 - kurz nachdem Präsident Clinton seinen "War on Drugs" proklamierte - ihren Siegeszug von Südafghanistan aus begannen, richteten sie Drogenhändler hin und brannten Opiumfelder nieder. Bald aber stellte sich heraus, dass sie damit nur konkurrierende Kommandanten ausschalteten. Die Taleban selbst begannen, von den Opiumbauern den Zehnten für ihre Kriegskasse einzutreiben.

Auch die Stammesguerilleros in den ostafghanischen Provinzen Kunar und Laghman bekämpfen die Taleban weniger aus politischer Opposition, als um zu verhindern, dass sie ihre Gemeindewälder abholzen. Die Taleban sind mit der pakistanischen Holzmafia verbandelt, die nicht nur in den restlichen Zedern- und Pinienwäldern auf der afghanischen Seite der Grenze systematischen Kahlschlag betreibt. Und es waren afghanische und pakistanische Transportunternehmer, die mit ihrem Geld 1994 die Taleban in den Kampf schickten, weil die zahllosen Strassensperren der zerfallenen Mudschahedingruppen jeden Handel unrentabel machten.

Die wichtigste Einnahmequelle der Taleban ist jedoch heute der so genannte afghanische Transithandel, eine besondere Art des Schmuggels. Japanische Autos, Radios und Recorder, deutsche Kosmetika und französisches Parfüm werden aus den Golfemiraten nach Afghanistan eingeflogen oder über den Hafen Karatschi importiert und sofort wieder nach Pakistan zurückgeschickt, wo sie zollfrei in den 6.000 Schmugglerläden verkauft werden. Ähnlich wird geschütztes Holz aus Nordwestpakistan nach Afghanistan geschmuggelt, dort umdeklariert und kann dann "legal" abgesetzt werden. Auf zwölf Milliarden Dollar wird der Gesamtumsatz geschätzt. Was Nachteile für den Binnenstaat Afghanistan ausgleichen soll, kostet den Taleban-Alliierten Pakistan Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Die Taleban hingegen verdienen daran, denn sie besteuern auch die Schmuggeltransporte. Schließlich sind die Kämpfer selber ein Wirtschaftsfaktor. Sie haben ihre Kalaschnikows zu Produktionsinstrumenten gemacht und verdienen damit sich und ihren Familien den Lebensunterhalt. So wie Ende der siebzigerJahre Straßenbanden die grüne Flagge hissten und sich in Glaubenskämpfer verwandelten, ohne ihr ursprüngliches Handwerk aufzugeben.

Während Geld aus russischen und iranischen Kassen Massuds Kämpfer bei der Stange hält, sind auch viele Taleban - angetreten als Bannerträger der reinsten Form des Islam - längst zu Söldnern geworden. Ein einfacher Taleber hält 2.000 bis 3.000 pakistanische Rupien im Monat, umgerechnet 40 bis 60 Dollar - Summen, von denen ein Durchschnittsafghane nur träumen kann.

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Schlussverkauf

17.10 .2001 Berlin Online


Afghanistan war der größte Opiumproduzent der Welt. Dann erließen die Taliban ein Verbot und dann kam der Krieg

Willi Germund

PESHAWAR, im Oktober. Geld war wohl kein Problem beim Bau des zweistöckigen Baus in Peshawars Stadtteil Hyatabad. Der Marmorfußboden im Erdgeschoss glänzt, ausladende Plüschmöbel warten in den großen, an Säle erinnernden Räumen auf Gäste. Nur die Bilder wollen nicht recht zum Wohlstand passen: Hausherr Abdul Haq begnügt sich mit Werbeplakaten einer italienischen Pumpenfirma samt Naturaufnahmen aus den europäischen Alpen.
Aber die Besucher, die zu Dutzenden im Garten warten oder flüsternd auf den Sofas hocken, haben keinen Blick für die bunte Vielfalt an den Wänden. Vor drei Wochen kehrte Abdul Haq aus Dubai in die pakistanische Grenzstadt Peshawar zurück. Er versucht jetzt zu retten, was noch zu retten ist. Der Handel mit Opium, die Quelle seines Reichtums, droht zusammenzubrechen. Nicht nur, dass die Taliban den Mohn-Anbau verboten haben. Jetzt gibt es auch noch den Krieg. Das Geschäft läuft schlecht.

Deshalb hat Abdul Haq alte Bekannte aus den afghanischen Grenzprovinzen zusammengerufen. Stammesvertreter, die Abdul Haq, ein einstiger Gotteskrieger, der im Kampf gegen die Sowjetunion einen Fuß verlor, aufsuchen, weil sie sich gegen die Talibanführung in der südafghanischen Stadt Kandahar verschwören wollen. Die Taliban stören den Drogenhandel. Und deshalb stören sie auch Abdul Haq.

"Abdul Haq gehört zu den größten Opiumhändlern der Region", sagt ein Journalist in Peshawar. Abdul Haq, der von Diplomaten in Islamabad als eine der Figuren gehandelt wird, die beim Sturz des Talibanregimes helfen könnten, war einer der Drogenkönige, bevor die radikalislamischen Talibanmilizen seine Drähte in die Grenzprovinzen Afghanistans kappten. Jetzt versucht er mit mit seinen Opiummillionen, frühere Geschäftspartner zu einem Seitenwechsel zu verführen.

Das Dekret der Taliban

In diesen Wochen bricht in Afghanistan die Zeit der Saat an. Die Bauern in den Tälern von Helmand im Süden des Landes bis nach Badakhshan im Nordosten müssen entscheiden, ob sie Weizen oder Mohn anpflanzen sollen. Die finanzielle Verlockung ist stark. Eine Untersuchung der Deutschen Welthungerhilfe kam zu dem Ergebnis: "Ein Hektar Weizen bringt Bauern 1 200 US-Dollar im Jahr, ein Hektar Rohopium 5 000 US-Dollar."

Bernard Frahi, Leiter des UN-Drogenkontrollprogramms für Afghanistan und Pakistan, fürchtet deshalb das Schlimmste: "Das Land durchlebt einen Krieg. Das kann den Zusammenbruch von Gesetz und Ordnung mit sich bringen. Es gibt eine schwierige ökonomische Lage, Armut ist weit verbreitet. Diese Punkte gelten in der ganzen Welt als ideale Voraussetzungen für Rauschgiftanbau."

Dabei hatte Frahi sich fast am Ziel seiner Bemühungen gewähnt, die Produktion von Rohopium im Talibangebiet völlig zu stoppen. Denn am 3. September hatten die radikalislamischen Milizen eine Erklärung verteilt. Unterschrieben vom Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar "in seiner Eigenschaft als Diener des Islam", hieß es in dem Papier: "Da die Zeit des Mohnanbaus naht, erneuern die Islamischen Emirate von Afghanistan ihr totales Verbot des Mohnanbaus aus dem vergangenen Jahre. Wer gegen das Dekret verstößt, wird schwer bestraft."

Nach einer Gesamtproduktion in Höhe von mehr als 3 000 Tonnen Rohopium, über 70 Prozent der Weltproduktion im Jahr 2000, hatten die Talibanmilizen in ihrem Kontrollgebiet den Mohnanbau völlig gestoppt, wie Satellitenaufnahmen und Besichtigungen durch UN-Drogenbekämpfer in den Anbaugebieten bewiesen.

Die Begründung: Man sei zu dem Schluss gekommen, der Anbau verstoße gegen die Prinzipien des Islam. Der Verdienstausfall für die Talibanmilizen betrug nach UN-Schätzungen rund 50 Millionen US-Dollar, die in Form von Steuern bei Bauern und Händlern wieder eingetrieben wurden.

Völlig befreit haben sich die Talibanmilizen jedoch noch nicht vom Rauschgifthandel. Drogenfahnder wissen von Labors in Talibangebieten, in denen das Rohopium zu Heroin verarbeitet wird, bevor es auf die lange Reise über Pakistan, durch den Iran oder via Zentralasien nach Europa, dem wichtigsten Absatzmarkt der afghanischen Rauschgiftproduktion geht. "Angesichts der autoritären Struktur der Taliban könnten sie die Labors zerstören oder schließen, vorausgesetzt, sie würden es wirklich wollen", sagt Bernard Frahi.

Aber ausgesät wurde Mohn im vergangenen Jahr nur im Gebiet, das die Nordallianz beherrscht. Die Gegner der Talibanmilizen fuhren vor einigen Wochen eine Rekordernte zwischen 150 und 200 Tonnen Rohopium ein. Damit liegt Afghanistan mit seinem weltweiten Anteil von zehn Prozent hinter Burma immer noch an zweiter Stelle.

Was im Taliban-Gebiet nicht mehr gesät werden darf, gerät nun meist ins Nachbarland Pakistan. "Wir haben das Saatgut von Leuten aus Afghanistan bekommen", erzählt Mohammed Wali, ein Bauer in dem kleinen Dorf Belmazkod rund 130 Kilometer nördlich von Peshawar nahe der Grenze zu Afghanistan. Das Nachbarland ist nur ein paar Stunden Fußmarsch über die Berge entfernt. Dort, in unwegsamen Tälern, wollen auch die pakistanischen Bauern jetzt wieder versuchen, mit dem lukrativen Mohnanbau Geld zu verdienen. Die Sicherheitskräfte, so hoffen sie, haben dieses Jahr andere Probleme, als sich um den illegalen Opiumanbau zu kümmern.

Dabei sind die Preise auf den Basaren Peshawars seit Mitte September stark gefallen. Ein Kilo Rohopium, im August noch 180 US-Dollar wert, kostet nun nur noch 90 Dollar. Im Frühjahr lag der Preis in Ghanikhel in der afghanischen Provinz Nangahar, das afghanische El Dorado des Opiumhandels, bei 600 US-Dollar pro Kilo. Der Preis stieg, weil dank des Talibanverbots von Mohnanbau knappe Zeiten erwartet wurden. "Sie müssen sich einen großen Markt vorstellen", erinnert sich Bernard Frahi an eine Besichtigung des kleinen Ortes ein paar Stunden Fußmarsch von Pakistan entfernt. "In einer Straße gibt es Gemüse, woanders Teppiche. In einer anderen Straße wird eben Opium verkauft."

Die Händler hocken vor ihren Läden, voll gestopft mit Plastikpaketen voll klebriger, brauner Masse. Ihr wichtigstes Handwerkszeug ist eine kleine Waage, auf der die Pakete abgewogen werden. Die Geschäfte gehen gut. Denn in Afghanistan, einem Land ohne Banksystem, in dem Geldhändler hinter Türmen von nahezu wertlosen Afghani-Geldscheinen hocken, wurde das jahrhundertealte "Anawat" zur krisensichersten Geldanlage. Afghanen legen ihre Ersparnisse in "Opiumbanken" an, wie anderswo Aktien gekauft werden oder Inder jeden ersparten Pfennig in Gold verwandeln.

Besser als Geld

"Selbst die ärmsten Bauern legen eine Reserve von fünf bis zehn Kilo Opium an", erklärt der Drogenexperte Frahi das Prinzip. "Wohlhabende Familien besitzen bis zu 40 Kilo." Die Opiumreserve verdirbt nicht, kann in den Plastikverpackungen gut versteckt und vergraben werden - und ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leicht in Bargeld zu verwandeln. Rund 60 Prozent der 3 000 Tonnen Ernte aus dem Jahr 2000 verschwanden nach Schätzungen von Experten in den Opiumbanken.

In den Wochen des Krieges wird nur noch verkauft. Flüchtlinge brauchen Bargeld für die Busreisen. Sie brauchen Bargeld, um in ihren Verstecken in Pakistan Nahrung bezahlen zu können. Und sie brauchen pakistanische Rupien, die sie Polizisten als Schmiergeld in die Tasche schieben können. Die USA behaupten dagegen, dass die Taliban die Vorräte gehortet und während der vergangenen Wochen auf den Markt geworfen hätten.

Selbst in Pakistans "Tribal Areas", den weit gehend eigenständigen Stammesgebieten entlang der Grenze zu Afghanistan, ziehen viele Bauern "Anawat" Geld als Zahlungsmittel vor. "Es gibt immer etwas Wichtiges" erzählt Mohammed Wali freimütig, "eine Hochzeit oder ein Begräbnis, eine Krankheit oder eine Hausreparatur. Dann brauchen wir Geld. "Wo er die eiserne Opiumreserve versteckt, verrät er nicht. Nur so viel will er sagen: "Ich habe teurer eingekauft, als ich es jetzt verkaufen könnte."

Für die Drogenkäufer sind deshalb gute Zeiten angebrochen. Sie können sich auch ohne afghanische Opiumernte zu Spottpreisen mit Nachschub eindecken. Angesichts der Krisenzeiten brauchen sie nicht einmal lange zu suchen, um die heiße Ware zu finden. Auf dem Bara-Markt zwölf Kilometer außerhalb von Peshawar warten die Händler hinter kleinen Waagen vor frisch gefüllten Läden.

 

Kasten: Sprunghaft gestiegene Ernteerträge

Rohopium als Lebenselixier Afghanistans

Der Drogenhandel destabilisiert Zentralasien

Afghanistan baut weltweit am meisten Schlafmohn an, aus dem Rohopium gewonnen wird. Während die Drogenderivate in Laboratorien der Region hergestellt werden, ist der Handel international organisiert. Die Hauptrouten führen derzeit über Zentralasien. Dort wächst die Sorge über die politischen, ökonomischen und sozialen Folgen.

msn. In der usbekischen Hauptstadt Taschkent sind vor kurzem hochrangige Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, der Uno-Drogenkontrollbehörde, der Regierungen der fünf zentralasiatischen Staaten sowie Delegierte aus 67 Ländern und von 44 Nichtregierungsorganisationen zu einer zweitägigen Konferenz zusammengekommen. In derenMittelpunkt standen der stark zunehmende Drogenanbau, -handel und -konsum in Zentralasien und die Auswirkungen auf die Sicherheit und die Stabilität der Region. In ihrem Abschlusscommuniqué betonten die Teilnehmer ausdrücklich die enge Verbindung zwischen Drogenhandel, Terrorismus und organisiertem Verbrechen. Eine Reihe von Rednern wies dabei anklagend auf Afghanistan; bezeichnenderweise waren jedoch Repräsentanten der zwei Kriegsparteien des Landes, der Taliban und der Nord-Allianz, in Taschkent nicht anwesend.

Wirtschaftliche Sachzwänge

Afghanistan produziert weltweit mit deutlichem Abstand am meisten Rohopium (sieheKasten). Ausserdem exportiert es in beträchtlichem Umfang Haschisch, das aus dem Harz der Hanfpflanze hergestellt wird. Sowohl in den von den Taliban kontrollierten Landstrichen als auch in den noch wenigen unter der Herrschaft der Nord-Allianz stehenden Gebieten wird Schlafmohn kultiviert, aus dem Rohopium - die Grundlage für Opium, Morphin und Heroin - gewonnen wird. Die Hauptanbaugebiete liegen in denProvinzen Helmand, Nangarhar und Balkh (Taliban) sowie in Badakhshan (Nord-Allianz), wobei die Taliban entsprechend ihrer Geländegewinne inzwischen rund 96 Prozent aller Schlafmohnfelder in ihren Händen halten dürften.

Das Land am Hindukusch besitzt eine grosse Tradition in der Produktion und Raffinerie von Drogen-Rohstoffen. In den zurückliegenden Jahrzehnten war es vor allem Haschisch gewesen, das ganze Generationen aus Westeuropa via Persien oder Indien nach Kabul pilgern liess, weil dort das Rauschgift in einer einzigartigen Qualität zu konkurrenzlos tiefen Preisen konsumiert werden konnte. In den achtziger Jahren wurde das Drogengeschäft für die gegen die Rote Armee kämpfenden Mujahedin zu einem militärischen Überlebensfaktor, weil mit den Erträgen aus dem Drogenhandel Waffen gekauft werden konnten. Angebaut und weiterverarbeitet wurde immer mehr Schlafmohn, der vor allem in den pakistanischen Grenzregionen kultiviert wurde - unter stiller Duldung, erwiesenermassen aber auch aktiver Partizipation des pakistanischen Geheimdienstes ISI, der Armee und des amerikanischen Geheimdienstes CIA. Im Vordergrund stand damals derKampf gegen die sowjetischen Besetzungstruppen in Afghanistan. Wie der Krieg im Einzelnen finanziert wurde, war sekundär.

Nach dem Abzug der Sowjets und dem Ausbruch des blutigen Machtkampfes zwischen den einzelnen Mujahedin-Fraktionen verlagerte sich das Drogengeschäft wieder stärker nach Afghanistan selbst, nicht zuletzt auch deshalb, weil die pakistanische Regierung - aufgeschreckt durch steigende Süchtigenzahlen und eine grassierende Kriminalität - entschiedener gegen die bisher geduldeten Drogenlabors im Norden des Landes vorging. Mit der schrittweisen Machtübernahme der Taliban ab 1994 veränderte sich dabei auch die Struktur des Drogengeschäftes, nicht jedoch seine Zielsetzung. Noch immer galt es für die Kriegsparteien, mit dem Drogenhandel Geld zu erwirtschaften, das in erster Linie dem Kampf gegen den Gegner und im Fall der Taliban auch dem Jihad zufloss - dem «heiligen» Krieg gegen die Ungläubigen. Die Studentenkrieger erkannten zusätzlich aber auch, dass im Opium eine der wichtigsten Einnahmequellen ihres wirtschaftlich darniederliegenden Staates steckte. In der Folge wurden Anbau, Ernte, Weiterverarbeitung und Schmuggel durch die Miliz straffer als je zuvor organisiert und «staatlich» besteuert.

Dabei orientieren sich die Taliban nach dem im Koran festgelegten traditionellen Abgabesystem für landwirtschaftliche Produkte. Nach Uno-Angaben erhalten die Bauern rund 1 Prozent, die Händler 2,5 und die regionalen Schmuggler 5 Prozent des Gewinns einer Ernte. Die Taliban besteuern diesen nach unterschiedlichen Angaben mit 12,5 bis 20 Prozent oder aber zweigen einen Anteil des Rohopiums zum Weiterverkauf ab. Sie garantieren dafür den Bauern Schutz und Sicherheit sowie eine geregelte Absatzstruktur, wobei sieoffenbar nicht nur Anbaugebiete von Soldaten bewachen lassen, sondern auch Musterbetriebeunterhalten und Transportkapazitäten zur Verfügung stellen.

Schlafmohn statt Getreide

Die Drogenlabors werden von den Studentenkriegern mit einer festen Steuer pro Kilo Heroinbelastet. 1999 soll diese bei rund 70 Dollar gelegen haben; für eine «Transportbewilligung» mussten 250 Dollar pro Kilo Heroin entrichtet werden. Weitere Abgaben sind an Strassensperren zu entrichten. Schliesslich zweigen lokale Kriegsfürsten ihren Anteil ab. Je nach Datenbasis dürften die Einnahmen der Taliban 1999 gesamthaft rund 100 Millionen Dollar betragen haben.

Auch für die Bauern ist das Geschäft durchaus lohnend, auch wenn sie von den enormen Gewinnen, die bei jeder Veredelung und jedem Weitertransport entstehen, nur marginal profitieren.Schlafmohn ist recht einfach zu kultivieren, benötigt nur wenig Bewässerung und wirft verglichen mit Getreide ungleich höhere Erlöse ab. Zudem lassen die international operierenden Drogensyndikate die Ernten durch Mittelsmänner oft schon im Voraus aufkaufen, was die bäuerlichen Einkommen weniger den saisonalen Schwankungen unterwirft. Widersinnig ist dabei, dass Afghanistan heute nicht mehr fähig ist, ohne internationale Nahrungsmittelhilfe zu überleben. Schätzungsweise ein Drittel des afghanischen Mehlbedarfs wird durch Pakistan gedeckt; das Welternährungsprogramm der Uno und unzähligeandere internationale Organisationen leisten zusätzlich Soforthilfe. Seit Jahresbeginn wurden bereits 110 000 Tonnen Lebensmittel verteilt. Mit gezielten landwirtschaftlichen Aufbauprojekten versuchen die Uno und private Organisationen seit mehreren Jahren, die Bauern dazu zu bringen, statt Schlafmohn Alternativprodukte anzubauen, mit denen die katastrophale Versorgungslage verbessert werden könnte.

Verlagerte Transportrouten

Wie sich das Wasser seinen Weg bahnt, wo es gerade durchfliessen kann, haben sich auch die Transportrouten für Drogen aus Afghanistan nach Europa den jeweiligen politischen Gegebenheiten angepasst. Als direkte Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen in Südosteuropa, imKaukasus und im Kurdengebiet sowie der äusserst rigiden Kontrolle der iranisch-afghanischen Grenze hat die sogenannte Balkanroute, die über Teheran via die Türkei nach Bulgarien führt, in den letzten Jahren an Bedeutung eingebüsst. Inzwischen soll laut dem Bundeskriminalamt inDeutschland rund die Hälfte des in Europa konsumierten Heroins über Zentralasien, Russland, das Baltikum und die osteuropäischen Staaten transportiert werden. Während Rohopium für den Konsum in Pakistan und Iran via Belutschistan und die nordwestliche Grenzprovinz Pakistans transportiert wird, werden Opium undHeroin nach Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan gebracht. Ein Teil der Drogen verlässtSüdasien auch auf dem Seeweg über den pakistanischen Hafen Karachi, um von dort via den Nahen Osten oder Afrika nach Europa oder in die USA zu gelangen. Der Grossteil jedoch wird auf Maultierrücken, in Lastwagen oder per Bahn transportiert. Auf gleichen Wegen findet in umgekehrter Richtung der Schmuggel der chemischenVorläufersubstanzen statt, die in den Laboratorien zur Umwandlung von Rohopium in Heroin und Morphin gebraucht werden.

Die Schmuggler, die eng mit mafiosen Organisationen sowohl in der Region als auch in den Absatzgebieten zusammenarbeiten und sich in einer kaum durchschaubaren Weise zwischen lokaler Bevölkerung, organisiertem Verbrechen und terroristischen Gruppierungen bewegen, sind mit guten Fahrzeugen, Satellitentelefonen, Nachtsichtgeräten und Waffen ausgerüstet. Damit sind sie im Vorteil gegenüber den Grenzsoldaten und -polizisten, die ihrerseits zumeist nicht nur ungenügend ausgerüstet, sondern auch vergleichsweisebescheiden besoldet sind. Korruption, passive Bestechung oder gar die aktive Beteiligung an den Drogengeschäften begünstigen den Schmuggel. Immer wieder haben auch politische und militärische Verantwortungsträger ihre Finger im Spiel. Eine unrühmliche Rolle sollen insbesondere die entlang der fast 1500 Kilometer langen tadschikisch-afghanischen Grenze stationierten russischen Truppen spielen. Einzig Iran - ansatzweise auch Pakistan - hat seit Mitte der achtziger Jahre mit drastischen militärischen Massnahmen verdeutlicht, dass es dem Drogenhandel Herr werden will. Unter anderem wurde die Grenze zuAfghanistan mit Kunstbauten und Stacheldrahtverhauen verstärkt und die Überwachung intensiviert. Laut iranischen Angaben sollen seither bereits über 2500 Mitglieder der Sicherheitskräfte bei Zwischenfällen mit Drogenhändlern ums Leben gekommen sein.

Steigende Zahl der Süchtigen

Nach Uno-Angaben wird ein Kilogramm reines Heroin in Afghanistan für rund 1000 Dollar gehandelt. Über die Grenze nach Tadschikistan gebracht, steigt sein Wert um das Vierfache. InOsch, einem wichtigen Umschlagplatz in Kirgistan, kostet das Kilo bereits 6000 Dollar. Erst einmal in Russland angekommen, ist es je nachReinheit das Zehnfache wert. In Zürich schliesslich wird derzeit bereits das Gramm zwischen 50 und 100 Franken gehandelt.

Obwohl diese enormen Summen zu einem Grossteil in die Taschen der international operierenden Drogensyndikate fliessen, üben sie aucheine ungeheure Anziehungskraft auf die Bevölkerung in den Anbaugebieten und entlang der Transportrouten aus. Gerade für Jugendliche, die mit einer mehr als düsteren wirtschaftlichen Zukunft konfrontiert sind, erscheint die Beteiligung am Drogenhandel oft als der einzige Ausweg aus der persönlichen Misere. Die auf dem Spiel stehenden Profite haben dabei zur Folge, dass rechtsstaatliche Prinzipien einer schleichenden Brutalisierung und Kriminalisierung zum Opfer fallen; die Behörden von Kirgistan etwa gehen davon aus, dass die zunehmende Verbreitung von Handfeuerwaffen und die Häufung von Gewaltdelikten in direktem Zusammenhang mit dem Drogenhandel stehen.

Immer mehr zeigt sich auch, dass ein beträchtlicher Teil der Drogen in der Region bleibt und dort konsumiert wird. Nach Uno-Schätzungen von 1998 erreichte nur rund ein Drittel der gesamten Opiumproduktion Afghanistans - umgerechnet weniger als 100 Tonnen Heroin - Europaund in geringem Umfang die USA. Rund 10 Prozent der Menge wurden durch Sicherheitskräfte beschlagnahmt, ein kleiner Teil ging auf dem Weg verloren oder wurde vernichtet.

Besonders betroffen ist davon Russland, das nach offiziellen Angaben schon Mitte der neunziger Jahre mehr als sechs Millionen Drogensüchtige registriert hat. Kasachstan weist für 1998 «nur» 35 000 Süchtige aus, die Dunkelziffer jedoch dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Auch aus anderen zentralasiatischen Staaten werden alarmierende Zahlen gemeldet. Pakistan soll inzwischen vier Millionen Abhängige zählen, in Südasien generell wird seit Jahren von einer starken Zunahme gesprochen. Interessanterweise häufen sich in jüngerer Vergangenheit aber selbst in Afghanistan die Berichte, laut denen es immer mehr Süchtige geben soll - trotz den drakonischen Strafen, mit denen die stark puritanisch orientieren Taliban ab 1996 den Konsum jeglicher Drogen und Genussmittel belegt haben.

Die Studentenkrieger haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie dem gezielten Anbau von Hanf im eigenen Land durchaus einen Riegel schieben können, wenn sie das wollen. Beim Schlafmohn sind, abgesehen von einigen medienwirksam inszenierten Zerstörungsaktionen, Massnahmen zur Eindämmung bisher ausgeblieben. Der geistliche Führer der Miliz, Mullah Omar, hat am 21. März dieses Jahres zwar erneut verkündet, dass ab sofort die Opiumproduktion in Afghanistan unter Strafe stehe, nachdem er diese zuvor mit dem Argument verteidigt hatte, der Westen trage selbst die Verantwortung für sein Drogenproblem. Die Umsetzung dieses Ediktes aber, so ist aus Kabul zu hören, benötige Jahre.

Sprunghaft gestiegene Ernteerträge

msn. Die Uno-Drogenkontrollbehörde bezifferte für 1999 die Gesamtfläche der Schlafmohn-Kulturen in Afghanistan auf 91 000 Hektaren, was einer Zunahme von fast 30 000 Hektaren innert eines Jahres entspricht. Die Rohopium-Produktion soll im gleichen Zeitraum um mehr als das Doppelte angestiegen sein. Im letzten Jahr wurden nach diesen Angaben rund 4600 Tonnen gewonnen. 1998 waren es noch 2200 gewesen. Damit produziert Afghanistan 77 Prozent des weltweiten Opiums. Zum Vergleich: Burma, das lange Zeit als das führende Anbaugebiet für Schlafmohn galt, vermochte laut Uno-Quellen 1999 eine Ausbeute von 1200 Tonnen zu erzielen. Für dieses Jahr wird für Afghanistan mit einer geringeren Ernte gerechnet, vor allem als Folge der verheerenden Dürre, die das Land in diesem Sommer heimgesucht hat.

Diesen Zahlen muss allerdings mit einer gewissen Vorsicht begegnet werden. Die Abteilung für die internationale Drogenbekämpfung des amerikanischen Aussenministeriums schätzt für 1999 die in Afghanistan mit Schlafmohn kultivierte Fläche auf 51 000 Hektaren und den Rohopium-Ertrag auf etwa 1600 Tonnen. Die grosse Differenz zu den Daten der Uno ist auf unterschiedliche Erhebungs- und Berechnungsmethoden zurückzuführen. Während die Vereinten Nationen Feldmissionen durchführen und insgesamt 18 Provinzen des Landes berücksichtigen, verfügen die USA nur über Daten aus 7 Provinzen, die im Feld das letzte Mal vor 15 Jahren überprüft werden konnten. In Washington werden Erhebungen auf der Basis von Satellitenaufnahmen vorgenommen. Unterschiedlich ist auch die angenommene durchschnittliche Menge gewonnenen Rohopiums pro Hektare. Sie liegt bei der Uno mit 50 Kilogramm fast doppelt so hoch wie bei den amerikanischen Angaben

Neue Zürcher Zeitung, 11. November 2000

 

 

 

Warrior and peace
Is Ahmad Shah Masood a legitimate candidate for the Nobel Peace Prize?

The News on Sunday, May 12, 2002
By Mohammad Shehzad

 

Afghanistan's slain military supremo Ahmad Shah Masood has been nominated for the Nobel Peace Prize. A group of French parliamentarians has submitted the nomination to the Norway-based Nobel Peace Prize committee. Masood is recognised as a warlord in this part of the world who could never be compared with a peace activist. He was labeled as a 'butcher' by the Pashtuns. His nomination has deeply disappointed the true preachers of peace and human rights.

The instant reaction of Revolutionary Association of Women of Afghanistan (RAWA) to this weird news was: "A number of precedents have proved that the Nobel Peace Prize is not awarded on merit. It is conferred upon the lackeys of the West. It is awarded to Western writers and Eastern criminals! Masood had a deceptive personality. He belonged to the Jamiat-i-Islami that was an ultra-fundamentalist outfit. During his regime, thousands of women were raped in Afghanistan. How could a civilised nation like France do this injustice? We strongly condemn his nomination and urge the human rights activists to protest it."

Is Masood a legitimate candidate for the Nobel Peace Prize or not, to seek an answer, TNS spoke to a few learned experts on Afghanistan.

 
 

According to the Time (June 11, 1984), one of Masoud's biggest operations against Russians was organized, financed and directed by CIA

* * *

Milton Bearden, the CIA's station chief in Pakistan during the war: "Masoud spent most of his time preparing for the coming civil war -not fighting the Communists."
(Los Angeles Times, April 26, 1999)

AHMAD SALIM:

In the scholastic opinion of the renowned historian Ahmad Salim, decorating murderers with awards such as Nobel Peace Prize was no more a bizarre phenomenon. He said: "The Swedish Academy, who had not fully blown out its reputation, has now proved that it is a great proponent of the agents of state terrorists and those elements who foment suppression. The French Revolution is the glorious victory and legacy of every peace activist, revolutionary and humanist in the world. By nominating Masood for the peace prize, the French Parliamentarians have not only insulted them but also blasphemed the souls of Voltaire and the martyrs of the French Revolution. The history testifies that Voltaire also raised his voice in the support of the 'slave' Indians rather than siding with the East Indian Companies of Britain and France!"

IMTIAZ GUL:

Imtiaz Gul, a senior journalist, was of the view that Masood was not a qualified candidate. "He has been a combatant -- even before he was blown up, his forces had laid land mines from Taloqan to Badakhshan that killed hundreds of Taliban. A candidate of peace prize should not be a partisan. Masood was part of the Afghanistan conflict. He was suspected by a lot of Afghan leaders. He had secret prisons in Panjshir and Khawaja Bahauddin where he tortured Pakistani prisoners. Masood was the blue-eyed boy of the French. They perceived him as the most liberal Afghan leader, which he was not! He never allowed his wife to show her face to his younger brother. His chances of winning the prize are minute. If he won, that will raise many questions!"

AYAZ AMIR:

Ayaz Amir is a seasoned columnist. When he was requested to comment on this issue in the light of international law, he said: "It is not a question of international law. It requires some signal contribution for peace -- like some outstanding achievement for peace, a major peace agreement or something of that sort. What has he done? He was a warlord in the beginning and later became the opponent of the Taliban. He was the defence minister of the Rabbani Government. That was the time when Kabul was reduced to rubble and amongst the competing ambitions which reduced Afghanistan to a land of sorrow, one of those ambitions was that of Masood. He was no better or worse than the other warlords."

About the esteem of the Nobel Prize, Mr Amir remarked: "There is always a political angle to such awards. The Nobel Prize has already fallen into a pit of disrepute. This is because some of its recipients have been bad choices -- Henry Kissinger, Shimon Perez and even Kofi Anan! What has the UN done for peace? The other Nobel Prizes are held in high regard but the 'Peace Prize' sometimes comes in for a lot of cynicism."

HAMID GUL:

General Hamid Gul is the author of the abandoned Pakistan Afghan policy. He said: "He was a good fighter. He was not a political figure -- a figure of great consequences. He could not unite Afghanistan. Like Hikmatyar, he too was responsible for ruining Afghanistan. He was one of the perpetrators who aggravated the ethnicity conflict in Afghanistan and was harsh with prisoners. The French always patronised him. They were directly dealing with him. The French always had an interest in the division of Afghanistan along ethnic lines."

When asked what will happen if Masood won the prize, the General stated: "Pakistan will be a great sufferer. The Pashtoon prejudice will sharpen in Afghanistan while the Tajik prejudice will be hardened."

TAHIR KHAN:

Tahir Khan strings for the Iranian news agency IRNA. He hailed the decision admiring Masood as a great mujahid. "He deserves it on account of defending his homeland against the Soviet occupation and making peace offers to Mullah Omar on numerous occasions. He was willing to work with the Taliban to resolve the Afghanistan crisis but his initiatives were never reciprocated. It is a healthy sign that a Muslim mujahid has been nominated for such a prestigious award."

RAHIMULLAH YUSUFZAI:

Rahimullah Yusufzai, The News expert on Afghanistan shared some enlightening thoughts. Excerpts. "Ahmed Shah Masood should have been nominated for a gallantry award. He has been fighting throughout his life. He never worked for peace. Kabul was destroyed in 1994 because of him -- 50,000 people were killed and the number of those who became homeless was greater than this. Most of them took refuge in Pakistan. It was his lust for power -- like that of Hikmatyar, Abdul Ali Mazari, Rashid Dostum, and Professor Sayyaf -- that reduced Kabul into rubble.

 
 

In March 1995 Shura-e-Nezar forces reportedly carried out raids on hundreds of civilian homes in Kabul's south-western district of Karte She, killing or beating whole families, looting property and raping Hazara women. One family, interviewed by a foreign journalist in Kabul, said President Rabbani's soldiers had told them they wanted to "drink the blood of the Hazaras". Medical workers in the area confirmed at the time at least six incidents of rape and two attempted rapes, but believed the actual number was much higher.

"International responsibility for human rights disaster", (AI, 1995)

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"In March 1995, Massoud [Defence Minister at that time] forces were responsible for rape and looting after they seized control of Kabul's predominantly Hazara neighborhood of Karte Seh.

On the night of Feb. 11, 1993, the Massoud and Sayyaf forces conducted a raid in west Kabul, killing Hazara civilians and committing widespread rape. Estimates of fatalities range from 70 to more than 100.

Human Rights Watch, October 10, 2001

"Masood spoke French fluently. The French had a long love affair with him. He was glorified disproportionately by the French media. Those who glorified him did not care that he was not acceptable to the majority of Afghans. He became controversial right form the early phase of the Afghan jihad when he agreed to a ceasefire with the Soviet army. The ceasefire gave passage to the red army to Salang Highway and enabled Moscow to supply its troops in Kabul and in the east and south of Afghanistan. That was really unthinkable and an act of treason! No mujahid could have thought of a ceasefire like this. Like a number of other Afghan leaders, Masood also accepted military and monetary support from outsiders which allowed them to interfere in Afghanistan's affairs."

When Mr Yousafzai was reminded that in the light of the disputed ceasefire, Masood did not deserve even a gallantry award, his reply was: "I credit him for staying in Afghanistan unlike many others who fled to Iran or Pakistan. He fought till the end and never surrendered. He should be commended for forming an organised guerilla force. He was a very good commander and strategist who understood the training needs of his soldiers. He was also very popular among Tajiks."

We hope the French Ambassador in Islamabad will convey the above views to his people and a greater sanity will prevail among the French.




 

The Janos Savambi of Afghanistan Masoud and the killing of 85 educated men of Panjsheer 5,000 were killed in 25 days of continued fighting in Kabul in Feb 1993 Felix Ermacora:
10,000 killed in 8 months in Kabul
Masoud joins hands with India Russia gives 3 coptors to Ahmad Shah Masoud Masoud gunmen in action after entering Kabul in 1992 Public execution by Rabbani-Masoud government in 1993 Gunmen of Masoud burn books in Kabul University in 1993

 

 

 

 



 

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